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Das Königreich Arn > Mestmaren

»Manchmal glaube ich, dass mein ganzes Leben nur dazu dienen kann, mich auf den Augenblick meines Todes vorzubereiten. Ich suche ihn nicht, sicherlich nicht, aber wenn er zu mir kommt, werde ich ihn willkommen heißen. Welch größeres Geheimnis kann es zu ergründen geben?«

Sibilla von Izmë

Mestmaren

Der nordwestlichste Teil des Königreiches ist das Herzogtum Asmagund, dessen Nordgrenze von der Küste an der Bucht von Izmë gebildet wird. Weiter westlich knickt die Küstenlinie, die bis zu diesem Punkt eher in Ost-West-Richtung verläuft, nach Norden ab. Hier erstreckt sich das Land Mestmaren, welches in eine Vielzahl einzelner Stadtstaaten zergliedert ist. Mestmaren ist ein Land von großer Geschichte, und vor Jahrhunderten herrschten hier Reichtum und Wohlstand, ein Zustand, von dem noch die Städte mit ihren Palästen aus Marmor und Porphyr künden. Obschon der Glanz der Vergangenheit allmählich verblasst, haben sich doch vielerorts noch Reste alten Wissens und alter Gelehrsamkeit erhalten, in erster Linie sind hier die Festung Moschall, der klosterähnliche Wohnsitz Brax' des Stummen, und Izmë mit seiner berühmten Bibliothek zu nennen, aber dichtauf folgen Troben und Kyrzand mit Kulturschätzen vergleichbaren Ranges.

Kyrzand ist sicherlich der eigenartigste unter den Stadtstaaten Mestmarens. Das öffentliche Leben ist von starren Ritualen geprägt. Berufs- und Standesgruppen sind jeweils auf bestimmte Familien beschränkt. Eheliche Verbindungen sind nur innerhalb dieser Berufsstände möglich; die Nachkommen erben den Beruf ihrer Eltern. Diese Regelung hat besonders für die Königsfamilie höchst inzestuöse Folgen. Außerdem stehen innerhalb der jeweiligen Berufsstände nur eine begrenzte Anzahl von Namen zur freien Verfügung. So werden die Erben des Königs zumeist Ækon genannt; zur Zeit regiert Ækon LXXXIV.

Von Kyrzand aus kann man bei klarer Sicht am östlichen Horizont, jenseits des Golfs von Surn einen dunklen Streifen im Meer ausmachen: die Insel Surn. Nur wenigen Sterblichen ist es vergönnt, einen Schritt auf dieses Eiland zu tun, und die Anzahl derer, die überhaupt das Verlangen haben, dies zu tun, ist auch nicht viel größer, denn Surn ist eine Insel der Zauberer. Weite Teile der Insel verharren in wilder Ursprünglichkeit mit bewaldeten Tälern und Hängen und lichten, grasbedeckten Höhenrücken. Nur zwei künstliche Hinterlassenschaften sind auf der Insel bekannt: Im Nordwesten, wo das Festland bis auf eine halbe Meile heranreicht, befindet sich ein verlassener Kreis von Elbensteinen. An der östlichen Küste von Surn hingegen steht ein alter Palast auf den Klippen, erbaut aus blütenweißem Kalkstein und Magie.

Die westlichen Teile Mestmarens sind weit weniger entwickelt als die Küstenlande. Die einzige größere Stadt hier ist Edin, eine umfriedete Ansammlung rustikaler Holzhäuser mit blauen Ziegeldächern. Rings um die Stadt und weit in den Süden erstreckt sich der Wald von Nerleb, ein letzter, südöstlicher Ausläufer der großen Uruanurwälder.

 

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