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Das Königreich Arn > Der Kalender

»Seit jeher waren Leben und Tod, Tag und Nacht eins. Unser aller Mutter Erde hatte sie gemeinsam geboren, und Geschwister waren Eschai und Trol fortan, und ein Liebespaar wurden sie, wie kein zweites je die Welt betreten hat. Stets sah man die beiden nur zusammen. Weilte Eschai an einem Ort, so war Trol nicht weit; kam Trol des Weges, so schritt Eschai an seiner Seite. Jeder hieß das Paar gerne willkommen, denn es gab seinerzeit kein Misstrauen und keine Furcht. Es begab sich, dass Eschai und Trol einst zu einem Garten kamen, in welchem zahlreiche Obstbäume wuchsen, reich behangen mit goldenen Früchten. Sie kosteten von diesen Früchten, und es schmeckte ihnen wohl. Nach dem Mahl wurde Trol schläfrig. Satt und zufrieden legte er sich unter einen Baum und sank in sanften Schlummer. Eschai hingegen verspürte kein Verlangen, es ihm gleichzutun. Statt dessen wanderte sie in dem Garten umher und begegnete sehr bald einem Satyrn namens Nar. Sie hatte noch nie zuvor ein solches Geschöpf gesehen und war voller Erstaunen und Verwunderung. Nar lud sie in der Art seines Volkes zu Wein und Liebesspiel ein. Zu gehöriger Zeit erwachte Trol und fand Nar und Eschai lustig beisammen liegen in enger Umarmung. Zorn und Eifersucht wallten in ihm auf, und er tötete Nar mit einem einzigen Streich seiner Hand. Sodann eilte er wutschnaubend von dannen, ließ Eschai alleine zurück im Garten der goldenen Früchte. Eschai bedauerte wohl ihre unüberlegte Tat, empfand aber ihres Bruders Reaktion als höchst unangemessen. Sie zürnte ihm ob des Mordes an Nar. Überdies lernte sie bald ihre neue Freiheit zu schätzen. So gingen Trol und Eschai fortan getrennte Wege. Zum Gedenken an dieses Ereignis färbt sich der Mond bisweilen blutig rot, denn seither liegen Eschai und Trol in heftiger Fehde, und die Lebenden fürchten den Tod.«

Alter Taugiaster Mythos

Der Kalender

Der alte Kalender des Uruanur geht auf Königin Xenoia aus der zehnten Dynastie zurück, die wohl noch ältere Bräuche und Überlieferungen in ein festes Konzept fügte. Sie führte übrigens auch die Zählung der Jahre ein, die seither — zumindest in Gelehrtenkreisen — verwendet wird. Es handelt sich um einen Mondkalender mit zwölf Monaten, die abwechselnd 29 bzw. 30 Tage lang sind. Das Mondjahr dauert demnach 354 Tage, was zur Folge hat, dass sich der Kalender gegenüber den Jahreszeiten stetig verschiebt. Die unten aufgeführten Namen sind die gegenwärtig gebräuchlichen taránisch-cerinischen Übersetzungen der alten Monatsnamen.

Der Uruanur-Kalender ist nur noch in wenigen Teilen des ehemaligen Reichsgebietes im Gebrauch. Andernorts wurde er von dem jüngeren Cerinischen Kalender abgelöst.

Der taránisch-cerinische Kalender wird gegenwärtig in den Ländern der Lauretia antemar verwendet, wobei im Norden eher die taránischen, im Süden hingegen die cerinischen Monatsnamen verwendet werden. Dieser Kalender basiert auf dem Lauf der Sonne und zählt im Jahr 365 Tage, die auf zwölf Monate mit 30 bzw. 31 Tagen aufgeteilt werden.

Trotz aller Unterschiede hat der ältere Uruanur-Kalender einen starken Einfluss auf die Entwicklung des neueren cerinischen Kalenders genommen. Die Jahreszählung geht ebenfalls auf Königin Xenoia zurück, wobei jedoch das Konzept des Jahres 0 von den Ceriniern, deren Zahlensystem keine 0 kennt, abgelehnt wurde. Darüber hinaus gab es Probleme bei der Umrechnung, da Mondjahr und Sonnenjahr von unterschiedlicher Dauer sind. Bei der Einführung der Uruanur-Zeitrechnung unterlief der Gelehrten Turia von Ismond daher ein kleiner Rechen- oder Verständnisfehler, weswegen das Jahr 1 der cerinischen Zeit dem Jahr 0 der Uruanur-Zeitrechnung entspricht. Keiner hat es bisher für nötig befunden, diese Ungenauigkeit durch eine aufwendige Reform zu korrigieren.

In der folgenden Aufstellung sind jeweils die taránischen Monatsnamen sowie in Klammern die cerinischen Bezeichnungen angegeben. Letztere leiten sich oftmals von einem Gott ab wie beispielsweise Ledia und Tesmia, dem dann der jeweilige Monat gewidmet ist.

Der Frühlingsanfang fällt auf den 1. Lenzmond, der Sommeranfang auf den 1. Brachmond und der Herbstanfang auf den 1. Herbstmond. Der 1. Wolfsmond wiederum ist Winteranfang.

Im Zusammenhang mit der Jahreszählung ist zu beachten, dass die Zählung nach Xenoia auf Gelehrtenkreise begrenzt blieb und sich beim einfachen Volk nie durchsetzen konnte. Selbst viele Chronisten verzichten auf ihre Verwendung und ziehen vor, die Jahre nach dem jeweiligen Herrscher zu kennzeichnen, wie beispielsweise »im siebten Jahr des Fürsten Moras«.



Die Umrechnung zwischen cerinischem und Uruanur-Datum ist mitunter recht kompliziert. Ich habe daher ein kleines Tool geschrieben, welches mir die Berechnung abnimmt, das NirnenKalenderTool. Für jedes eingegebene Datum werden nicht nur das Datum im jeweiligen anderen Kalender angezeigt, sondern außerdem noch Mondphase und Jahreszeit.


Das Tool ist Freeware und kann gerne hier heruntergeladen und nach Belieben verwendet werden.

Download des NirnenKalenderTools

Achtung: Es handelt sich um einen ausführbaren jar-File, der zum Lauf die Java-Virtual-Machine benötigt.

 

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