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Das Königreich Arn > Das Reich von Uruanur

»Was einst war, ist sowieso dahin. Wo ist mein Volk, das ich verriet, wo die Angehörigen meines Hauses? Glaube nicht, dass der Untergang mich schreckt.«

Asrondor, der letzte König des Uruanur

Das Reich von Uruanur

Der Uruanur, das gewaltige, verzauberte Königreich, erstreckte sich über die gesamte Weite der riesigen urtümlichen Wälder zwischen den nördlichen Ebenen, der dünenreichen Alata im Süden und dem Ozean im Osten. In allen Zeiten war dies ein dünnbesiedeltes Land, in dem weite Flächen noch unberührt und in urtümlichem Zauber verfangen waren. Noch in der heutigen Zeit bergen die dichten Wälder zahlreiche Geheimnisse, und Geschöpfe tummeln sich hier, die sonst an keinem anderen Ort mehr leben. Im Uruanur stehen so viele alte Elbensteine wie nirgendwo sonst auf der Welt, und die meisten davon befinden sich in Anaerin, dem düsteren, westlichen Ausläufer des großen Waldes, in dem das Vergessene Volk in völliger Abgeschiedenheit lebt und die Könige des Uruanur selbst in den Tagen ihrer größten Macht nur wenig Einfluss besaßen.

Die meisten Menschen lebten stets im östlichen Teil des Landes, nahe der Küste und an den Flüssen Murn und Naur. Wie Inseln in einem grünen Meer sprenkelten hier große und kleinere Lichtungen den Wald, boten Raum für Felder, Dörfer und auch Städte. Mit dem Niedergang wurden viele Orte verlassen, und der Wald holte sich zurück, was die Menschen ihm einst genommen haben. Einst durchzog eine Straße den Uruanur in seiner ganzen Weite von Telben an der Küste des Wilden Ozeans bis tief in den Westen zum Berg Anu im Land Anaerin, und dieser Weg wurde ›die alte Straße‹ genannt, denn es heißt, dass ihn schon die Elben vor dem Großen Winter auf ihren Wanderungen aus den alten Heimstätten nahmen. Längst ist jedoch der Verlauf ihres westlichen Teiles vergessen worden, und der bekannte Teil der Straße reicht nur wenig weiter als bis Alyn-Tar, der Totenstadt, wo alle Könige seit der dritten Dynastie zur Ruhe gebettet wurden.

Die Kultur des Uruanur hatte ihre Wurzeln in grauer Vorzeit, und sicherlich haben auch elbische Einflüsse aus den Zeiten vor dem Großen Winter einen guten Teil dazu beigetragen. Die Herrschaft der Könige beruhte in erster Linie auf geistlicher Führerschaft und Magie. Überhaupt war das alte Reich durchdrungen von Magie, die alle Situationen und Wechselfälle des Daseins bestimmte, und die Fäden der Magie hielten das Reich vereint und zusammen.

Die Sprache des Uruanur ist das Nermenta, welches die Zeiten nur noch als Gelehrtensprache in Mestmaren und Arn überdauert hat, doch mag es durchaus noch Gebiete in den unerforschten Weiten des großen Waldes geben, wo das Nermenta noch gesprochen wird, wie seit alters her. Es wird behauptet, das Nermenta stamme von der Elbensprache ab, doch da bezweifelt werden darf, dass die Elben, das Vergessene Volk sicherlich ausgenommen, überhaupt eine eigene Sprache besitzen, wird diese Meinung nur von wenigen Gelehrten geteilt. Vielmehr scheinen viele Elben eine abgewandelte Form des Nermenta zu sprechen.

Zur Aufzeichnung ihrer Sprache verwendeten die alten Uruer das Chemtar, eine verschlungene Buchstabenschrift mit überwiegend runden Formen und zahlreichen Vokalzeichen. In alter Zeit erfreute sich das Chemtar im Osten Lauretiens einer weiten Verbreitung, doch wurde es mittlerweile überwiegend durch das Cerinische verdrängt.

Von der Geschichte des Uruanurreiches ist nur wenig überliefert; die meisten Aufzeichnungen gingen in der Zeit des Niederganges verloren. Zahlreiche alte Urkunden und Texte finden sich alleine noch in Arn und den Städten Mestmarens sowie in Darë am Bortischen Meer.

Die Gründung des Reiches wird in folgender Legende beschrieben:

Es geht die Sage, dass Uruan der Wanderer auf dem Schlachtfeld der Bitteren Wiesen einem Blutgeist begegnete, der erstanden war aus dem Blut der Gefallenen. Er rang mit dem Geist, den es nach weiterem Blut und Morden dürstete, bezwang ihn mit starkem Zauber und sperrte ihn in einen Stein, welcher auf immerdar sein Verlies sein sollte. Nach dieser Tat sank Uruan, vom Kampf ermattet, ohnmächtig zu Boden.

Wo die Bitteren Wiesen lagen, ist längst in Vergessenheit geraten, aber das Land Medarel, wo sich dies zutrug, wurde später der Uruanur genannt. Das Volk dieses Landes, welches in großer Furcht vor dem Blutgeist gelebt hatte, nahm Uruan bei sich auf, pflegte ihn gesund und erwies ihm große Ehre. Er konnte sich an nichts mehr erinnern, was vor dem Kampf gewesen war, wusste nicht, wer er war und woher er stammte, nur seinen Namen: Uruan. Er blieb bei den Menschen Medarels und wurde ihr Fürst. Das Blutjuwel, in dem der Geist eingeschlossen war, verlieh ihm große Zauberkräfte, und sein Ruhm brachte ihm zahlreiche Anhänger und Bewunderer. So wurde die Stadt, in der er herrschte, bald reich und mächtig, und sie wurde fortan Alcanië genannt, ›die Stadt, die herrscht‹.

Erst nach vielen Jahren, als alter Mann, gewann Uruan sein Gedächtnis zurück, und er entsann sich eines alten Gnomen, der ihn einst aufgezogen hatte, und des edlen Geschlechtes, dem er entstammte. Da übergab er seiner Tochter Carnél das Juwel, das Zepter seiner Macht, und kehrte in die Länder seiner Jugend zurück, und keine Nachricht wurde mehr von ihm vernommen in der Stadt, in der er so lange geherrscht hatte.

Carnél, seine Tochter, gilt seither als die eigentliche Begründerin der ersten Dynastie und des Reiches, welches sie nach ihrem Vater Uruanur nannte.

So nahm das Reich des Uruanur seinen Anfang, das fast 6000 Jahre Bestand haben sollte, und das erst unter König Asrondor aus der sechzehnten Dynastie zugrunde ging.

Die folgende Königsliste wurde von Nosia der Älteren zu Izmë aufgezeichnet und ist von allen, die erhalten geblieben sind, die akkurateste und zuverlässigste:

 

Die erste Dynastie
(um 3500 bis 2700 vor der Zeitrechnung)
Uruan (verschwunden)
Carnél
Zeno der Erste
Arc-Mun
Senteras
Nophis der Erste
Nophis der Zweite
Aradane
Zeno der Zweite
Padartis die Erste
Ebora die Erste
Nordinand
Celapheas
Inatona
Padartis die Zweite
Padartis die Dritte
Nophis der Dritte
Trae
Zulion
Arendoch
Padartis die Vierte

Die zweite Dynastie
(um 2700 bis 2320 vor der Zeitrechnung)
Neklo
Ebora die Zweite
Gir-Andast
Yiska
Cerdia die Erste
Ardis die Erste
Uthra
Loe
Moro
Ebora die Dritte
Zurdil
Pridartis
Cerdia die Zweite
Esbender
Inada

Die dritte Dynastie
(um 2320 bis 2190 vor der Zeitrechnung)
Athrada
Finadas
Nimiore der Erste
Nimiore der Zweite
Nimiore der Dritte
Gir-Miron

Die vierte Dynastie
(um 2190 bis 1984 vor der Zeitrechnung)
Ardis die Zweite
L'athane
Nuim-Dest
Nuim-Cer
Nuim-Farimau
Nuim-Yaka

Die fünfte Dynastie
(um 1984 bis 1027 vor der Zeitrechnung)
Lhana die Erste
Honya
Lhana die Zweite
Ungol der Erste
Jerath Uruanur
Chemain
Namur
Trusmok
Edremok
Falsin
Elber Sadrima
Galadon
Wyn-Gor
Dethrean
Ungol der Zweite
Phiumir
Hogun
Ungol der Große
Lhyam
Zugul
Thradar
Sia
Gredia
Simartis
Yesia
Dòriol
Ardis die Dritte
Namrod
Cerdia die Dritte
Heronn

Die sechste Dynastie
(um 1027 bis 853 vor der Zeitrechnung)
Chamare
Alithar
Maribo
Nemcra
Shalidud Meri
Gir-Nirimio
Gir-Oprasa
Frena Isada

Die siebte Dynastie
(um 853 bis 808 vor der Zeitrechnung)
Ardis die Vierte
Ardis die Fünfte
Zuzul der Verrückte

Die achte Dynastie
(808 bis 658 vor der Zeitrechnung)
Jurgul der Alte
Ophramo
Lecrain
Nefro
Salidun

Die neunte Dynastie
(658 bis 97 vor der Zeitrechnung)
Tiunjas
Lania
Cerdia die Vierte
Periel
Cerdia die Fünfte
Ione
Ariades
Ungol der Vierte
Ungol der Fünfte
Cerdos
Haryon
Tianen der Usurpator
Charain die Goldene
Al-Manya (Die besungene Königin)
Gurmond
Aena
Ungol der Sechste
Ungol des Siebte
Delmos
Yiskeral
Ungol der Achte
Ungol der Neunte
Aradon

Die zehnte Dynastie
(97 vor bis 468 nach der Zeitrechnung)
Erengil
Sulemna
Sinadast
Xenoia (Beginn der Zeitrechnung)
Ala
Yeredast
Meredon
Dolimene
Caracart Thardeso
Maragal
Edelgil
Ferugil
Ungol der Zehnte
Ardis die Sechste
Lanea

Die elfte Dynastie
(468 bis 1111)
Ebira
Tragun
Ungol der Elfte
Ungol der Zwölfte
Ungol der Dreizehnte
Ungol der Vierzehnte
Verenel
Zugon
Elbiron
Carimon
Torcas
Brido
Bridandes
Chiumane die Erste
Chiumane die Zweite
Emron
Jaderise
Amarcil

Die zwölfte Dynastie
(1111 bis 1305)
Ogron
Smaldon
Moladis
Ardis die Siebte
Ceree
Bregor
Anyria

Die dreizehnte Dynastie
(1305 bis 1362)
Ladronn
Edro

Die vierzehnte Dynastie
(1362 bis 1609)
Imlaris
Anyada
Ungol der Fünfzehnte
Tribendio
Mara Sumida
Heregond
Sirinda

Die fünfzehnte Dynastie
(1609 bis 1956)
Umodil
Nefren
Masnada
Sumondil
Romandil der Erste
Treya
Formandil
Morinon der Erste
Aldari
Irmand
Romandil der Zweite
Ardis die Achte
Phrygis

Die sechzehnte Dynastie
(1956 bis 2322)
Helena
Aramar
Ungol Triobald
Morinon der Zweite
Ardis die Neunte
Iris
Olgloser
Merebon
Dilia
Asrondor

 

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