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Das Königreich Arn > Das Fürstentum Irmhorn

»Einst sagtest du, mein Volk hätte die Sitte, Lösegeld zu fordern, und so hast du mit mir gehandelt. Ich sage jetzt: Mit dir will ich verfahren, wie es dein Volk üblicherweise hält. Ihr fordert die Köpfe eurer Feinde.«

Prinz Osvald von Arn zu dem Ainad-Fürsten Brandor Niolhed

Das Fürstentum Irmhorn

Irmhorn ist die südliche der beiden großen Inseln, die der Sage nach von dem mythischen Yais übrig geblieben sind. Die Inselbewohner, die Ainad, sind ein Volk von höchst eigenartiger Kultur und Sitten, die den Menschen des Festlandes mitunter befremdlich oder abstoßend anmuten. In ihrer eigenen Sprache nennen sie die Insel Irmyarn, das ›Südland‹, doch dieser Name wurde von den Menschen des Festlandes zu Irmhorn verballhornt. In alter Zeit lebten die Ainad frei unter der Herrschaft ihrer Stammesfürsten und Häuptlinge, befuhren das Meer mit schmalen, wendigen Schiffen und bewiesen ihren Mut bei tollkühnen Plünderzügen an der Almothküste.

Doch schließlich hatten sich die Ainad bei einem ihrer Überfälle den falschen Gegner ausgesucht. Prinz Osvald, der Sohn des damaligen Königs Johan, befand sich gerade in einem namenlosen Dorf an der Küste, als wilde Ainad-Krieger den Ort überfielen und alle Bewohner massakrierten oder gefangen nahmen. Auch Osvald wurde überwältigt und nach Irmhorn gebracht, wo er ein Jahr als Sklave zubringen musste. Für eine beträchtliche Auslöse, welche der König bereitwillig bezahlte, wurde er schließlich wieder freigelassen. Doch Osvald war kein Mann, der solche Dinge auf sich beruhen ließ, und so rüstete er bald eine starke Armee, ließ eine stattliche Flotte von Kriegsgaleeren auf Kiel legen, versenkte alle Ainad-Schiffe, denen er auf dem Weg begegnete und eroberte die Insel im Handstreich.

Seither ist Irmhorn Fürstentum des Königreiches, doch trotz der Umsiedlung insbesondere von Händlern und Handwerkern in das Land um die Hauptstadt Asmen bilden die Ainad immer noch die Bevölkerungsmehrheit, und sie widerstanden bislang allen Versuchen, ihnen die fremde Kultur aufzudrängen, leckten ihre Wunden und sahen voller Neid auf ihre Stammesbrüder, die auf der nördlichen Insel Forthor in Freiheit leben.

Als ersten Fürsten über Irmhorn setzte Prinz Osvald seinen Waffengefährten Pilgur Donnerfaust, einen Abkömmling der Oronti, ein. Pilgur, zeitlebens ein Abenteurer und Trunkenbold, blieb kinderlos, und so wurde nach ihm der jüngste Sohn seines Bruders, Amarcil, Fürst. Nachdem sein Onkel die Ainad mit harter Hand unterdrückt hatte, versuchte er eine andere Strategie. Er ließ in Asmen, das zuvor neben der Burg und dem befestigten Hafen nur aus armseligen Hütten bestanden hatte, in eine kleine Stadt nach cerinischem Muster ausbauen und festen Stein- und Holzhäusern, befestigten Straßen, Tempeln und einem öffentlichen Bad. So wollte er die Barbaren von den Segnungen seiner Herrschaft überzeugen.

Den Ainad gefielen die Häuser und Straßen wohl, aber die Tempel, in denen die fremden Götter der Eroberer angebetet wurden, mieden sie. Über das öffentliche Bad runzelten sie indes die Stirn. »Welchen Sinn macht es, sich in einer stickigen Kammer auf ein dunkles Loch zu setzen, wenn es hier an der frischen Luft genügend Gebüsch gibt, wo ich meine Notdurft verrichten kann?« fragten sie sich. »Wozu brauche ich geflieste Becken mit Wasser, wo das Meer direkt vor der Tür liegt? Und warum sollte ich mich mit stinkenden Ölen aus dem Süden einschmieren, wenn ich Bärenfett haben kann?«

So blieben Fürst Amarcils Bemühungen am Ende fruchtlos. Seine Tochter Emilia und deren Tochter Thusnelda, die nächsten Fürstinnen, unterließen ähnliche Versuche, nicht zuletzt, weil es ihnen an den erforderlichen Mitteln mangelte, denn die Insel brachte wenig ein und vom einstigen Reichtum ihrer Familie war bald nichts mehr geblieben. Thusneldas Sohn Thomas wurde mit Theresia, der Tochter aus einer reichen Händlerfamilie in Ardian, vermählt. Ihre Mitgift spülte etwas Geld in die leeren Kassen, und dies mag wohl der Grund für diese Verbindung gewesen sein, denn anfänglich gab es wenig Liebe zwischen Fürst Thomas und seiner Gemahlin.

Die Fürsten aus dem Geschlecht der Oronti

Pilgur Donnerfaust 2464-2493
Amarcil 2493-2557
Emilia 2557-2566
Thusnelda 2566-2578
Thomas seit 2578

 

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